Neuer Plan für den Schulraum
07.11.2025 Region Oberfreiamt, Kallern, Schule, FinanzenDie Gemeindeversammlung in Kallern behandelt am Freitag, 21. November, zwei Kreditvorlagen für die Schule
Statt einer einfachen Raumrochade kommt es an der Schule Kallern zu einer doppelten – sofern die Stimmberechtigten den entsprechenden Kredit gutheissen. ...
Die Gemeindeversammlung in Kallern behandelt am Freitag, 21. November, zwei Kreditvorlagen für die Schule
Statt einer einfachen Raumrochade kommt es an der Schule Kallern zu einer doppelten – sofern die Stimmberechtigten den entsprechenden Kredit gutheissen. Entschieden wird auch über einen neuen Spielplatz.
Thomas Stöckli
Der Peak der Schülerzahlen scheint erreicht zu sein in Kallern. Inklusive Kindergarten werden aktuell 58 Kinder beschult, pro Jahrgang drei bis zehn Schülerinnen und Schüler. Eine Ausnahme bildet der zweite Kindergarten. Hier sind es zwölf Kinder. Die vier Schulzimmer für vier Klassen sollten also reichen. Was allerdings noch fehlt, ist ein flexibel nutzbarer Gruppenraum, unter anderem auch für die schulische Heilpädagogik.
Pläne nochmals überdacht
Die ursprünglichen Pläne des Gemeinderats sahen vor, die ehemalige Dusche und Garderobe im Erdgeschoss des Schulhauses zu solch einem Gruppenraum umzunutzen. Seit der letzten Informationsrunde ist er nun allerdings nochmals über die Bücher gegangen. Neu soll das Lehrerzimmer im 1. Obergeschoss zum Gruppenraum werden. Dazu wird die Küche mit den raumteilenden Schränken entfernt, «so entsteht ein schöner, grosser Raum», führt Gemeinderat Marcel Hohl aus. Dafür werden die Räume im Erdgeschoss zum Pausen- und Besprechungszimmer für die Lehrpersonen umgenutzt. Nebst der Entfernung der Trennwände gehört dazu der Einbau von grösseren Fenstern sowie einer kleinen Küchenzeile. Als grossen Vorteil dieser Doppelrochade nennt Hohl, dass so der Gruppenraum näher an den Klassenzimmern liegt. Das zahlt sich doppelt aus, durch kürzere Wege und bessere Übersichtlichkeit.
Die Stimmberechtigten entscheiden über einen Verpflichtungskredit von 90 000 Franken, wobei die Fenstervergrösserung der grösste Einzelposten ist. 10 000 Franken kostet die Schadstoffsanierung. Im unteren Raum sei gemäss Gutachten asbesthaltiger Plättchen-Kleber verbaut worden, führt Marcel Hohl aus. Sagt die «Gmeind» Ja, soll der Um- und Ausbau in den Frühlingsferien starten. Ziel ist es, die Schadstoffsanierung in der Ferienzeit durchzubringen. Gemäss Zeitplan könnten die neuen Räume dann im August zum Start des Schuljahres 2026/27 bezugsbereit sein.
Spielplatz zum Thema «Weltall»
Den gleichen Zeitplan – Start in den Frühlingsferien, Einweihung im Sommer – hat auch der neue Spielplatz. Diese Erneuerung wird fällig, weil die alten Geräte nicht mehr den Sicherheitsanforderungen entsprechen. «Und eine Schule, ein Kindergarten ohne Spielplatz wäre undenkbar», so Gemeindeammann Christian Widmer. Deshalb kommt nun ein Verpflichtungskredit über 67 400 Franken vors Volk. Wobei sich der Kostenanteil der Gemeinde auf 40 000 Franken beschränkt. Die Differenz erhoffte man sich mit Sponsoring-Beiträgen hereinzuholen. Angesichts der Ungewissheit, ob das gelingen würde, habe die Spielplatzkommission in Varianten geplant. Das Kernstück des neuen Spielplatzes zum Thema «Weltraum» ist ein fünf Meter hoher «Raketen»-Spielturm mit «Startrampe» zum Balancieren und Rutschen. Inklusive Schlusskontrolle kostet der allein 50 000 Franken. Je nach Sponsoring-Erfolg sollte optional eine Nestschaukel für 4800 Franken dazukommen und/oder für 12 600 Franken eine «Kommandostation» auf Federn montiert werden. Als Fallschutz sind anstelle der bisherigen Platten künftig Holzschnitzel vorgesehen. Das bringt zwar 300 Franken Mehrkosten im jährlichen Unterhalt mit sich, sei aber für die Kinder die bessere Wahl, argumentierte Gemeindeammann Christian Widmer: Die Unebenheiten seien gut für die Entwicklung der koordinativen Fähigkeiten.
Spendenziel übertroffen
«Dream big» habe für die Spielplatzkommission um Präsidentin Luigia Giroud die Devise bezüglich Sponsoringziel gelautet. Der angestrebte Wert von 27 400 Franken erschien als sehr hoch gestecktes Ziel. Doch mit zwei grossen Spenden, die erst letzte Woche zugesagt wurden – 15 000 Franken von der örtlichen Karl Christen Stiftung und 8000 Franken von der Stiftung Lebensraum Aargau –, ist nun auch dieses hohe Ziel übertroffen. Aktuell stehe man bei 34 150 Franken, so Widmer. Wobei der zusätzliche Spendenerfolg nicht zur Entlastung des Gemeindebeitrags dienen dürfte, stellt der Gemeindeammann klar. Das wäre nämlich gemäss Statuten der Karl Christen Stiftung nicht zulässig.
Werkleitungsersatz und Weiteres
Der grösste Posten wird an der «Gmeind» der Werkleitungsersatz Hofmatt für 514 000 Franken sein. Letztes Jahr wurde dazu der Projektierungskredit angenommen. Die Umsetzung soll bereits im März starten. Auslöser sei die AEW gewesen, erklärte Gemeinderat Daniel Schwegler: «Wir nutzen die Gelegenheit, uns anzuhängen.»
Schliesslich zeige die 50-jährige Wasserleitung sich schadhaft. In einzelnen Abschnitten weist sie zudem eine massiv zu knappe Erdüberdeckung auf, was bezüglich Frostschutz ein Problem sei. Auch ein Abschnitt der Meteorleitung befinde sich in miserablem Zustand, wie Kanal-TV-Aufnahmen zeigten.
Gemeinderat Bernhard Koch informierte weiter über die bevorstehende Sanierung des Kugelfangs der Schiessanlage, die von 1948 bis 1992 in Betrieb war. Nach geschätzten 100 000 Schuss dürften sich 800 kg Blei im Untergrund befinden. Das vergiftet den Boden, breitet sich aber glücklicherweise nicht weiter aus. So geht es um 250 Kubikmeter Material, das in unterschiedlicher Konzentration mit Blei versetzt ist. Die Sanierung dürfte mehr als 200 000 Franken kosten, wovon der Bund 40 Prozent und der Kanton 30 Prozent übernimmt. Eine entsprechende Kreditvorlage ist für die Sommer- «Gmeind» 2026 vorgesehen.
Eine weitere Altlast schlummert ortsausgangs in Richtung Uezwil. Die dortige Deponie muss zwar nicht saniert werden, der eingedolte Bach in dem Bereich allerdings schon. Für die Offenlegung und Umleitung an der Deponie vorbei kommt voraussichtlich im Winter 2027 ein Kreditantrag. Auch hier gilt der prozentuale Kostenverteiler von 40 – 30 – 30 für Bund, Kanton und Gemeinde.
Schliesslich orientierte der Gemeinderat auch noch über die Planung bezüglich Sauberwassertrennung Langmatt und die Deponie Höll. Hier steht Anfang 2026 die Gestaltungsplan-Auflage bevor, samt Modellierung des Höhenprofils, wie sie die kantonalen Ämter durchlaufen hat. Der nächste Schritt wird das Baugesuch sein. --tst
Die Traktanden
Die Gemeindeversammlung findet am Freitag, 21. November, um 19.30 Uhr im Dachsaal Kallern statt. Hier die Traktanden: 1. Protokoll. – 2. Verpflichtungskredit «Projekt Werkleitungsersatz Hofmatt» über 514 000 Franken. – 3. Verpflichtungskredit «Projekt Schulraumerweiterung» über 90 000 Franken. – 4. Verpflichtungskredit «Projekt Spielplatzerneuerung» über 67 400 Franken. – 5. Budget mit einem Steuerfuss von 102 Prozent. – 6. Verschiedenes und Umfrage.

