CHLOSCHTERGEISCHT
19.09.2025 Muri, KolumneEs war auch für die Kandidatinnen und Kandidaten speziell. Dass sie sich im Vorfeld der Gemeinderatswahlen in Muri verschiedenen Fragen stellen müssen, ist für Hans-Peter Budmiger, Daniel Räber, Marlies Laubacher, Jörg Weiss, Regula Marthaler und Herbert Meier wohl ...
Es war auch für die Kandidatinnen und Kandidaten speziell. Dass sie sich im Vorfeld der Gemeinderatswahlen in Muri verschiedenen Fragen stellen müssen, ist für Hans-Peter Budmiger, Daniel Räber, Marlies Laubacher, Jörg Weiss, Regula Marthaler und Herbert Meier wohl schon fast Routine. Tempo 30, Sanierung der Luzernerstrasse, Ausbau der Badi und natürlich der Bahnhof. Die Themen, zu denen sie Stellung beziehen müssen, sind breit. Aber eben, dieses Podium war ein spezielles. Weil vor ihnen nicht Wählerinnen und Wähler sassen, sondern Schülerinnen und Schüler der 2. und 3. Sek- und Realklasse. Die Fragen waren entsprechend andere. Aber es gab auch Dinge, die sich nicht verändern. «Politiker brauchen eine Zeitbeschränkung», meinte Moderator Martin Schneider. Eine Minute, um sich und seine Motivation vorzustellen. Die Stoppuhr sollte helfen. Und sie kam mehr als einmal zum Einsatz.
Zusammen mit Schulsozialarbeiter Martin Schneider moderierte Lehrerin Sibylle Merz. Am Schluss des Podiums meinte sie: «Es würde mich freuen, wenn beim nächsten solchen Anlass jemand von euch auf der Bühne sitzen würde.» Natürlich wandte sie sich dabei an die Schülerinnen und Schüler. Ob jemand von ihnen dereinst Gemeinderätin oder Gemeinderat wird? Theorie und Praxis zu vereinen, ist das Ziel dieses Anlasses. Politische Bildung soll nicht nur Theorie, sondern auch Praxis sein. Für potenzielle Wählerinnen und Wähler, aber auch für potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten.
Natürlich gabs für die sechs Kandidatinnen und Kandidaten und die Moderatoren am Schluss ein kleines Geschenk. Ein süsses. «Merci»-Schokolade hätte laut Schulleiterin Sylvia Rodel als Botschaft gepasst. «Aber es gibt viel feinere Schokolade.» Die Alternative: eine «feine, aber politisch nicht ganz korrekte» Leckerei aus Waltenschwil.
Am Waldumgang in Muri war auch Hans Wipf. Er ist einer der letzten Staudenmacher der Region. Hans Wipf erklärte, was er alles zum Staudenmachen braucht. Sämtliche Utensilien ging er durch. Und er erzählte, dass er extra eine Akku-Kettensäge mit in den Forst nehme. Denn deren Akku hält während rund zwei Stunden durch. Dann heisse es für ihn eine Pause machen und nach Hause gehen. Was er aber immer mit dabei habe, sei ein alkoholfreier Suure-Moscht. Das versteht man, wer arbeitet, der bekommt auch Durst. Doch wer Kondition aufbaut, der könnte auch einen zweiten Akku besorgen. Überlegt sich der Chloschtergeischt.
baut ein neues Schulhaus. Gut 8,6 Millionen Franken beträgt der Baukredit, zu dem die Stimmbevölkerung an der «Gmeind» ohne eine einzige Gegenstimme und ohne Enthaltung Ja sagte. Und das, obwohl Gemeinderat Thomas Guggisberg vor der Abstimmung aufzeigte, wie sich diese Investition auf den Steuerfuss auswirken könnte. Vorfinanzierung, Bevölkerungswachstum, Zinsen, Betriebsfolgekosten – alles hat Einfluss. Und aus dem Plenum kommen weitere Ideen. «Ist die 13. AHV schon eingerechnet? Diese wird mehr Steuereinnahmen bringen», meinte einer der Stimmbürger. Sei sie nicht – so die Antwort des Gemeinderates. Das Voraussagen, um wie viele Prozentpunkte der Steuerfuss erhöht werden muss, käme so oder so einem Blick in die Glaskugel gleich. --ake/vaw
