Duell um Huwilers Nachfolge
05.09.2025 Sins, Wahlen, Region OberfreiamtKampfwahl um Ammannamt
Sowohl Jakob Sidler wie auch Roger Arnold stellen sich Ende September der Wahl um das Amt des Sinser Gemeindeammanns. Beide haben Erfahrung im Gemeinderat. Während Sidler die vier Jahre im Gremium als perfekte Ausgangslage sieht, sieht Arnold ...
Kampfwahl um Ammannamt
Sowohl Jakob Sidler wie auch Roger Arnold stellen sich Ende September der Wahl um das Amt des Sinser Gemeindeammanns. Beide haben Erfahrung im Gemeinderat. Während Sidler die vier Jahre im Gremium als perfekte Ausgangslage sieht, sieht Arnold sein Alter als gute Ausgangslage, das Amt zu übernehmen. Was sie zu aktuellen Geschäften der Gemeinde sagen und wie sie ihre Chancen für eine Wahl sehen, haben sie am Podiumsgespräch erklärt. --red
Roger Arnold und Jakob Sidler wollen beide Gemeindeammann von Sins werden
Wer soll ab kommendem Jahr dem Gemeinderat vorsitzen? In Sins wollen dies zwei Personen: Roger Arnold und Jakob Sidler. Am Podiumsgespräch fühlte Jules Bittel den beiden sowie der neuen Gemeinderatskandidatin auf den Zahn.
Zum Podium kamen rund 40 Personen ins Restaurant Mexicano. Nebst den beiden Anwärtern auf das Ammanns-Amt war auch Chiara Bühlmann (FDP) anwesend. Die 31-Jährige kandidiert für den frei werdenden Sitz im Gemeinderat. Im Vorstellungsvideo erfuhren die Gäste, dass sie nach ihrem Master in Gesundheitswissenschaft und Technologie an der ETH nun an der Hochschule arbeitet und Experimente für Astronauten der Internationalen Raumstation ISS plant. Zudem doziert Bühlmann an der Hochschule Medizintechnik und an der Berufsschule der Medizinischen Praxisassistenten und -assistentinnen.
Auch Jakob Sidler (Die Mitte) und Roger Arnold (SVP) wurden mit einem Video vorgestellt. Sidler, der als «Spargelbauer» in der Region bekannt ist, führt mit seiner Frau einen Mutterkuh-Betrieb und hat sich im Bereich Agrotourismus einen Namen gemacht. Auch Arnold ist Landwirt. Zudem arbeitet er in einem Teilzeitpensum als Präparator am Kantonsspital Luzern.
Verkehr und Schule als wichtige Themen
Moderater Jules Bittel hatte verschiedene Themen vorbereitet. So beispielsweise, wie sie zu Tempo 30 bei Quartierstrassen stehen. «Man soll dies von Strasse zu Strasse, unter Einbezug der Bevölkerung, entscheiden», finden Arnold und Sidler, wobei Sidler noch präzisierte, dass er Tempo 30 nicht auf jeder Durchfahrts- und Hauptstrasse will. Nicht einig waren sie sich beim Umgang mit PC und Tablets an der Schule. Während Arnold bekräftigte, dass dies durchwegs in der Oberstufe sinnvoll ist, solle man sich auf Stufe Primar wieder vermehrt auf die Grundkenntnisse wie Deutsch und Mathematik konzentrieren. Sidler findet, dass man sich der EDV-Entwicklung nicht entziehen könne: «Die Frage ist nur, wie gehen wir damit um und wie werden die Geräte eingesetzt. Da gibt es Handlungsbedarf.»
Ungleicher Meinung waren sie auch beim Thema Zuwanderung. Arnolds Antwort fiel kurz und knapp aus: «Nach wie vor zu viel.» Sidler fand, dass er niemandem in Not nicht helfen wolle. «Aber ich glaube, es kommen sehr viele Personen in die Schweiz, die nicht wirklich unsere Hilfe brauchen.»
Auf die Frage, was in Sins fehlt oder wo sich die Gemeinde entwickeln soll, fanden alle, dass man gut unterwegs ist und es aktuell nichts Dringendes gebe, was angegangen werden müsse. Denn den Steuerfuss zu erhöhen, das sehen beide in naher Zukunft nicht als eine Option.
Bereit für das Amt des Gemeindeammanns
Arnold und Sidler – beide sind bereits jetzt als Gemeinderäte im Amt. Sidler seit Anfang der aktuellen Legislaturperiode, Arnold stieg im vergangenen Jahr ein. Ob sie denn überhaupt genug Erfahrung für das Amt als Ammann haben? «Man muss Entscheide treffen, repräsentativ sein und Ansprachen halten können, und das liegt mir. Die Erfahrung als Ammann muss man sich erarbeiten und bekommt man mit den Jahren», antwortete Arnold. Sidler meinte: «Ich empfinde den Zeitpunkt für die Kandidatur nach vier Jahren Gemeinderat als ideal. Zudem habe ich 16 Jahre Schulpflegeerfahrung und bringe einen guten Rucksack als Führungsperson auf dem politischen Parkett mit.»
Zum Schluss bekamen alle drei die Möglichkeit aufzuzeigen, warum der Souverän sie ins Amt wählen soll. «Ich setze mich dafür ein, Sins gemeinsam mit unserer Bevölkerung lebenswert und zukunftsorientiert weiterzuentwickeln. Dabei verspreche ich, stets mein Bestmögliches für unsere Gemeinde zu geben», erklärte Chiara Bühlmann ihre Motivation für die Kandidatur. Auch die beiden Ammann-Kandidaten rührten die Werbetrommel für sich. «Politik ist mein Leben. Ich habe viel Erfahrung sammeln und bei vielen Geschäften mitwirken können. Es würde mich freuen, mich weiterhin für diese wunderschöne Gemeinde einzusetzen und auch als Ammann zu vertreten», sagte Jakob Sidler. Roger Arnold wartete mit einem kleinen Trumpf auf, in dem er aufzeigte, wie er Zeit für das Amt schaffen will: «Ich fühle mich mit 42 Jahren im besten Alter dafür und würde auch Ressourcen freischaufeln, indem ich meinen Job am Kantonsspital aufgeben würde. Zudem bin präsent und im Dorf gut vernetzt.»
Wer das Rennen zum Gemeindeammann und in den Gemeinderat macht, entscheiden die Stimmbürgerinnen und -bürger am 28. September an der Urne. Neben Sidler, Arnold und Bühlmann kandidieren für den Gemeinderat auch die beiden Bisherigen Marco Meier und Pius Vogel. --rah